WERKstatt

Derzeit arbeite ich an einem "Roman in Bruchstücken", im Zentrum eine Figur, in deren Kopf Präsens und Präteritum unentwegt die Plätze tauschen. - 'Minutenprosa', wenn man so will, die sich mehr und mehr in Richtung volle Stunde bewegt ... 

 

 

 

 

 

 

   Auszüge aus: "Auf den Schultern die Welt" [AT] ...

Er nimmt das Parfüm einer vorbeigehenden Frau auf und hält es in seiner körperhaften Wirkung einen Moment lang für die Frau selber. Schaut ihr noch lange nach, bis sie nur noch einen Punkt darstellt am Horizont, aus dem all das Rot ihrer Jacke gewichen ist.

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Seine Bilanz eines beliebigen Tages: ein wenig gearbeitet, ein wenig nachgedacht, ein bisschen gelitten, ein bisschen mich erholt davon. Manchmal kommt er sich vor wie der einzige Fremde in seinem Leben.

Und du rührst dich nicht vom Fleck!’ 
Wer sagte das früher immer, und woher kann die Stimme, von außerhalb seines Zimmers oder aus dem Zimmer selbst? 

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Wie er früher einmal zu dem Garten zwei Häuser weiter schlich, um dort heimlich Zweige vom Gebüsch zu knicken als Rache dafür, dass ihn der ältere Junge aus der Nachbar­schaft vor den anderen bloßgestellt hatte. Dieser Junge, der aus den Pfützen trank und der so was Wildes im Blick hatte, wenn er kurz aufsah und sich über den Mund fuhr.

Bleibenlassen ist ihm die vertraute Form der Wegkehr vor dem Ziel, und Versäumnis sein stärkstes Gefühl. Seine Anläufe, kilometerweit, meist nur davongetragene Angst vor dem Scheitern.

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In der Nacht träumt er von einer Intelligenzbestie, die alle schlauen Leute anfällt. Wie sie ausgesehen hat, weiß er nicht mehr am nächsten Morgen, erinnert sich nur noch an das Erschrecken der Menschen hinter ihren Büchern.

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